Landkarte der dominanten Seele

Eine Hommage und der Versuch einer Erwiderung an Landkarte der devoten Seele der phantastischen Devoten Romantikerin. Bitte gleichzeitig oder vorher lesen.

Viele Männer sind so: wenn wir Gefühle für eine Frau haben, dann ist unser Verstand permanent damit beschäftigt, an sie zu denken. Uns fallen Erinnerungen ein, das Buch haben wir vergessen. Wir denken an uns – und wie wir ihr gefallen könnten…
Und damit verlasse ich den Blogpost der devoten Romantikerin.

Zuerst teilen wir ganz grob in zwei Arten Doms ein.
Zum einen rücksichtslose Typen, die sich nehmen, was sie wollen. Ohne auf die körperlichen und schon gar nicht auf die seelischen Bedürfnisse der sub einzugehen. Empathie-Krüppel. Oder wie es die Medizin sagt Psychopathen. Sie definieren sich oft über ihren „Besitz“, stellen die sub zur Schau. Genießen und brauchen die absolute Macht. Sind oft jähzornig und nicht sonderlich intelligent.
Gut, es gibt Frauen, die genau so etwas brauchen.

Auf der anderen Seite gibt es Doms, die dominieren.
Sie haben Dominanz, sie brauchen dazu nicht schlagen. Sie fragen statt zu befehlen – und die sub weiß, daß es eine Anordnung ist. Ein Blick ist deutlicher als die erhobene Gerte. Und dieser Blick sagt: Mach es. Nicht: Mach es, sonst!

Diese Art der Dominanz ist wesentlich schwieriger – für die sub und für den Dom.
Sie beruht auf gegenseitiger Zuneigung und Vertrauen.
Die sub erduldet nicht, sie begibt sich vertrauensvoll in seine Hände.
Der Dom muß sie ständig lesen – was erwartet sie? Was kann er ihr zumuten?
Einmal zerstörtes Vertrauen ist selten wieder herzustellen. Er muß die Kontrolle behalten. Über sie. Und sich.
Es ist oft ein innerer Kampf.

Gerade wenn eine solche D/s-Beziehung frisch ist, ist das nahezu unmöglich.
Wenn man sich gegenseitig noch nicht kennt.
Auf der einen Seite muß er natürlich Dom sein.
Bestimmen.
Sich durchsetzen.
Hat auch seine Bedürfnisse.
Und kann die sub noch nicht lesen.

Und die sub konnte noch kein Vertrauen aufbauen.
Sie spürt, daß er ihr nicht weh tun will.
Aber wieso ist er so gemein?
Wieso schlägt er so hart?
Wieso schlägt er so lächerlich?
Natürlich weil er doch nichts schlagen kann, das er mag.

Und das wiederum spürt der Dom.
Nicht was.
Aber daß er was falsch macht.
Er zweifelt.
An sich.
Und weiß genau, daß er das nicht darf.
Er versucht sich durchzusetzen.
Mit Gewalt.
Was gar nicht sein Stil ist.
Und macht es dadurch nur schlimmer.
Er macht dann etwas, das sie gar nicht mag.

Und er schämt sich dafür.
Er hat versagt.
Hat ihren Ansprüchen nicht genügt.
Und seinen Ansprüchen an sich selbst nicht.
Das schlägt auf’s Gemüt.
Bis hin zu Erektionsproblemen, wenn er die Frau besonders mag.

So eine D/s-Beziehung braucht ihre Zeit.
Sie muß vor allem die Anfänge überstehen.
Mit reden.
Ganz nüchtern und sachlich.
Aber keine Anleitungen geben!
Sagen, was gefallen hat, was nicht.
Das muß hauptsächlich von der sub ausgehen.
Aber auch er kann nachfragen.
Vorsichtig.
Während er sie im Arm hält.

So wächst langsam das Vertrauen.
Bis zum blinden Verstehen.
Es bildet sich aus Dom und sub eine Einheit.
Sie weiß genau, nach was ihm gerade ist.
Er hat keine Probleme, sie über Grenzen zu schubsen.
Er weiß genau, wie weit er gehen kann.
Er hat auch kein Problem mehr damit, sie zu schlagen.
Er weiß, was und wie sie es mag.
Hart.
Präzise.
Kein Verschlagen.

Und so können sich beide fallen lassen.
Und sie fallen. Und fallen. Und fallen…
Dominanz.
Submission.
Schmerz.
Macht.
Strafe.
Belohnung.
Alles vermischt sich.
Ein Wirbel.
Während sie fallen.

Und fliegen.

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