tldr: Ja.
Hier geht es um echte Gefahren, die ich in mittlerweile über 30 Jahren im BDSM erfahren habe – und um ehrlich zu sein, auch selbst verursacht habe.
Grundsätzlich begibt sich sub in Gefahr. In echte Gefahr.
Es wird im BDSM oft von SSC geredet – Safe, Sane, Consensual.
Gibt es nicht! Jedenfalls gibt es keine Garantie dafür.
RACK paßt besser – Risk-aware consensual kink.
Das Risiko bedenken. Aber man kann es nie ganz ausschließen.
subs, seid Euch bewußt, daß Dom noch so viel von SSC reden kann. Bedenkt, daß sobald ihr allein und eventuell gefesselt seid, Dom die absolute physische Kontrolle hat! Seid Euch des Risikos bewußt – auch wenn Ihr es nie ganz ausschließen könnt.
Für die ersten Dates (nicht nur für das erste!) covert Euch, sagt es Dom. Ihr müßt Euch immer nach einer gewissen Zeitspanne bei Eurem Cover melden. Vereinbart einen Code.
Wenn Ihr dann fest mit Dom zusammen seid, wissen das normal ein paar Leute, die sich Sorgen machen, falls sie nichts mehr von Euch hören.
Dann seid Ihr mit Dom zusammen – Ihr bekommt ein Safeword, um Euch sicher zu fühlen.
Gefühlte Sicherheit. Ihr könnt noch so sehr das vereinbarte Zeichen signalisieren – wenn Dom es ignoriert, habt Ihr keine Chance!
Seid Euch des Risikos bewußt.
Ein gutes Zeichen ist, wenn Dom Euch eine Möglichlkeit gibt, z.B. eine Fesselung zu lösen – wenn auch nicht ganz einfach 😉
Also, daß Ihr einen Knoten lösen könnt, oder ein Ring der Kette aus einem Alu-Karabiner besteht, den man mit Gewalt aufbiegen kann.
Jetzt seid Ihr schon länger mit Dom zusammen.
Und es stellt sich heraus, daß es ein Psychopath oder Soziopath ist.
Leider viel zu oft erlebt.
Da gibt es einmal das Physische.
Sessions werden heftiger, es geht nicht mehr um Euch, nur noch um die Phantasie von Dom. Kontrollverlust bei Spanking und Torture.
Diese Psychopathen definieren sich selbst oft über körperliche Kraft. Auffällig ist auch, daß gerade kleine Männer wie Napoleon oder Hitler dieser Kategorie angehören – wenn auch nicht im Bereich BDSM. Sie definierten sich aufgrund von Minderwertigkeitskomplexen über die Kraft ihrer Armeen.
Oft kommt von diesen Menschen die Drohung, sub totzuschlagen, falls sub Psycho verlassen will. Der Fall ist allerdings selten, da ein Psychopath sich und sein Leben (in Freiheit) mehr liebt als alle anderen Menschen.
Etwas subtiler ist psychisch.
Dieser Soziopath geht durchaus bei Gefahr der Trennung auf sub ein.
Stellt seine eigenen Bedürfnisse zurück, schwört Liebe, erzeugt psychischen Druck. Die letzte Waffe ist die Ankündigung, sich selbst (und sub) umzubringen, sollte es zu einer Trennung kommen.
Läßt sich sub einlullen, beginnt das Spiel von vorne.
Insbesondere dieser Typus isoliert sub immer weiter, paßt beim Ausgehen auf, daß sich niemand nähert, kontrolliert die sozialen Kontakte.
Keine Angst – dieser Typus ist so selbstverliebt, daß er sich nie etwas antun würde. Er sucht sich einfach was Neues, um das Ego wieder aufzupolieren.
Habe ich Euch jetzt genug Angst gemacht?
Werdet Ihr mit Risikobewußtsein an BDSM herangehen?
Laßt Euch nicht verunsichern – wenn Ihr sub seid, dann lebt es aus! Das sind Extrembeispiele, von denen ich in über 30 Jahren gehört habe!
Aber sichert Euch ab, so gut Ihr könnt – insbesondere wenn Ihr befürchtet, daß sich Dom zu einem Psychopathen entwickelt.
Zu mir: Ich lebe jetzt seit 10 Monaten mit meiner Sklavin in einer TPE-Beziehung.
Nicht CIS – sie kann jederzeit gehen. Hat aber ansonsten keine Rechte.
Sie wollte es so.